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Ein (fast) ganz normaler Tag im Tierschutz vom 03.11.2017

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Beschreibung

Viele der geneigten Leser fragen sich immer wieder, wie so ein ganz normaler Tierschutzalltag aussieht. Manch einer geht davon aus, dass sich der Tierschutz und die damit verbundenen Themen und Tätigkeiten alleine auf ein bisschen "Hunde oder Katzen bedüddeln" beschränken.
Dass dies nicht so ist, wollen wir anhand eines exemplarischen Tagesablaufes etwas genauer erörtern.

Wir schreiben das Jahr 2017. Bereits am frühen Morgen stand für uns schon fest, welche Arbeiten wir zu verrichten hatten. Zum einen wäre hier der ganz normale Schriftverkehr mit diversen Behörden oder der Telefondienst. Zusätzlich lag an diesem Tag auch eine Kastrationsaktion von einer verwilderten Katze vor uns.

Doch bevor wir unsere To-Do-Liste in Angriff nehmen konnten, klingelte das Notruftelefon.
Es meldete sich eine aufgebrachte und verzweifelte Frau. Sie habe vor zwei Tagen einen sehr ängstlichen Hund von einer anderen Organisation übernommen, welcher ihr nun beim
Gassigang entlaufen ist. Akut konnte wir der Frau nur dringenst davon abraten, einen ängstlichen Hund selbst einzufangen, denn solch ein Vorgehen ist meist zum Scheitern verurteilt. Kurzerhand wurde unsere Tagesplanung über den Haufen geworfen.
Wir setzten uns also in das Auto und fuhren im „Verlustgebiet" Patroullie. Nach einigen
Stunden des vergeblichen Suchens, haben wir die Aktion abgebrochen. Wir haben allerdings im besagten Gebiet zahlreiche Passanten und Anwohner auf den entlaufenen Hund
hingewiesen und sie auch gebeten, keine Einfangversuche zu unternehmen sondern uns zu informieren.

Wieder in der Geschäftsstelle angekommen, wurde erst einmal die liegengebliebene Büroarbeit erledigt. Zwischenzeitlich kamen auf der Mailbox zahlreiche Anrufe an, denen wir uns ebenfalls widmen mussten.

Dann, während der Fahrt zu der "verwilderten Katze“, die wir aber erst einmal einfangen mussten, haben wir dann noch schnell etwas gegessen.
Auf dem Gelände angekommen, stellten wir dann unsere Falle auf und aktivierten den Fallenalarm. Kaum hatten wir endlich die Falle aktiviert, wurde uns ein herrenloser Hund gemeldet, der in der Nähe panisch auf einer Landstraße umherirrte. Also eilten wir mit dem Auto zur besagten Stelle, wo uns das Verkehrschaos, was der Hund verursachte, erwartete. Zunächst einmal haben wir mit unserem Auto die Straße gesperrt und abgesichert, sodass wir gleichzeitig Autounfälle vermeiden konnten und den Hund von der Straße fern hielten.
Da wir in diesem Gebiet relativ gute Ortskenntnisse haben, trieben wir den
Hund in Richtung eines in der nähe fließenden Baches.
Dort haben wir den Hund sozusagen in eine Sackgasse gedrängt und konnten ihn anleinen.
Da wir für solche Fälle immer eine Hundetransportbox in unserem Laderaum des PKWs haben, konnten wir ihn mitnehmen.
Es ist immer wieder eine absolut heikle Angelegenheit, panische/ängstliche Hunde zu sichern, denn bei sowas gibt es die meisten Verletzungen.
Jedoch ist es uns glücklicherweise unverletzt gelungen! Wir waren richtig happy!
Es vergangen nur wenige Minuten, als sich auch der "Katzen“-Fallenalarm meldete.
Sofort und ohne Umwege sind wir zu der aufgestellten Falle gefahren, haben die Katze gesichert und sie ebenfalls in unseren PKW geladen.
Nun galt es den Besitzer des Hundes zu ermitteln. Hierfür mussten wir den Chip des Hundes einscannen.
Anhand der ausgelesenen Daten waren wir nun zu 100% sicher, dass es sich um den „Verlusthund", der uns heute Morgen gemeldet wurde, handelte.

Auf dem Weg zu den Besitzern hatten wir noch einen kurzen Boxenstopp beim Tierarzt eingelegt, denn schließlich mussten wir ja auch noch die verwilderte Katze gut versorgt wissen.
Nun schnell weiter, damit der Hund schnellstmöglich wieder seinen Besitzern übergeben werden kann. Die Besitzer haben den Hund übernommen und sich herzlich bei uns bedankt.

Mittlerweile war es 19:30 und uns war bewusst, dass wir noch nicht Feierabend haben, denn es stand auch noch die Versorgung einiger "Bauernhofkatzen" an.
Als wir auch dies hinter uns gebracht hatten, waren wir gegen 22 Uhr richtig platt, ließen
den Tag nochmal Revue passieren, und waren jedoch richtig froh, dass wir auch heute wieder
einiges an "normaler" Tierschutzarbeit verrichtet hatten.